Donnerstag, 27. Oktober 2022

Druckluftnutzung im Handwerksbereich

Im Handwerksbereich ist der Einsatz von Druckluft durchaus vorteilhaft und bietet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Professionelle Druckluftwerkzeuge sind ihren Akku- oder Strompendants in den meisten Fällen einiges voraus. Zum einen sind sie sehr kompakt und damit handlich, zum anderen benötigen sie nur einen geringen Wartungsaufwand und sind sehr robust und langlebig. Gerade beim Innenausbau macht der Einsatz von Druckluftwerkzeugen Sinn. Je nach Anwendungsbereich und Werkzeug stellt sich die Frage nach einem geeigneten Kompressor.


Warum Druckluftwerkzeuge?

Im Vergleich zu Elektrowerkzeugen sind Druckluftwerkzeuge wesentlich einfacher im Aufbau, da sie keine elektronische Drehzahlregulierung benötigen. Funkenbildung ist also nicht möglich und somit sind entsprechende Werkzeuge auch wesentlich sicherer im Betrieb, gerade in feuergefährlichen Umgebungen ergibt sich hier ein enormer Vorteil. Auch sind sie im Gegensatz zu Elektrowerkzeugen unempfindlich gegen Nässe und somit beispielsweise auch bei Regen zu verwenden, so etwa auch bei der Reinigung von Mauerstein-Terrassenplatten. Bei vielen Arbeiten im Handwerksbereich, insbesondere im Innenausbau oder bei der Dachsanierung, treten Arbeitsabläufe zudem mit vielen Wiederholungen auf. Gerade hier können Druckluftwerkzeuge ihre Stärken unter Beweis stellen. Beispiele für solche Arbeiten sind etwa:

  • Befestigung von Wand- und Deckenverkleidungen
  • Montieren von Leisten / Federbrettern
  • Einlatten eines Dachstuhls

Durch das geringere Gewicht und die damit einhergehende Handhabbarkeit von Druckluftwerkzeugen sinkt zum einen die körperliche Belastung, zum anderen sind mitunter auch schwer zugängliche Stellen wesentlich einfacher zu erreichen. Insbesondere bei Überkopfarbeiten macht sich der Einsatz solcher Werkzeuge also bezahlt. Wenn Werkzeug und Kompressor optimal aufeinander abgestimmt sind, sind Druckluftwerkzeuge weiterhin sogar energieeffizienter als entsprechende Elektrowerkzeuge. Die Vorteile sind also:

  • Leichte und einfache Bauweise
  • Stufenlose Regulierung
  • Hohe Belastung möglich
  • Hohe Arbeitsgeschwindigkeit
  • Kein Leistungsverlust während langer Arbeiten
  • Meist kostengünstiger als entsprechende Elektrowerkzeuge

Große Auswahl an Druckluftwerkzeugen

Es gibt eine große Auswahl an Druckluftwerkzeugen, hier eine kleine Auswahl:

  • Nagler
    Die Verwendung eines Druckluft betriebenen Naglers erleichtert das Anbringen von Dachlatten in engen Dachstühlen enorm
  • Tacker
    Tacker auf Druckluftbasis sind besonders bei zeitintensiven Vorgängen wie etwa dem Anbringen einer Dämmschutzfolie vorteilhaft.
  • Schleifer
    Druckluftschleifer sind im Gegensatz zu elektrisch betriebenen unempfindlich gegen Nässe und Staub, wodurch sich die Einsatzmöglichkeiten enorm erweitern.
  • Schlagschrauber
  • Drehschrauber
    Hier ergibt sich der größte Vorteil durch die hohe Überlastungsfähigkeit.
  • Bohrmaschinen
  • Druckluftbohrmaschinen bieten neben dem Gewichtsvorteil eine konstante Drehzahl und überhitzen somit nicht.
  • Ausblaspistolen
  • Farbspritzpistolen
  • Sägen
    Druckluft betriebene Sägen sind sehr vibrationsarm und universell einsetzbar.
  • Meißelhammer
    Bei vielen Abbrucharbeiten, etwa dem Entfernen von alten Fliesen ist ein Druckluftmeißelhammer durch die geringere Geräuschentwicklung vorteilhaft.
  • Kartuschenpistolen
    Bei langwierigen Arbeiten mit Kartuschen, etwa dem Verfugen von großen Flächen erleichtert eine Druckluftkartuschenpistole den Arbeitsaufwand immens.

Allgemein sind Druckluftwerkzeuge überlastungsfähig und können somit wie schon erwähnt gerade bei länger andauernden Tätigkeiten konstant eingesetzt werden, ohne Schaden zu nehmen. Für den Betrieb wird selbstverständlich ein entsprechender Kompressor benötigt.

Den richtigen Druckluftkompressor auswählen

Für einen effizienten und effektiven Einsatz von Druckluftwerkzeugen ist der verwendete Kompressor wesentlich entscheidend. Abhängig ist die Wahl des Kompressors zum einen vom jeweiligen Druckluftbedarf des verwendeten Werkzeugs, darüber hinaus spielt auch das Nutzungsintervall eine Rolle bei der Kompressorwahl. Die sogenannte "effektive Liefermenge" des Kompressors ist hier eine wichtige Kennziffer. Mit ihr wird angegeben, wie viel Luft der Kompressor innerhalb von einer Minute abgeben kann. Für einen Vergleich verschiedener Kompressoren ist die effektive Liefermenge also eine wichtige Bezugsgröße.

Eine weitere Bezugsgröße ist die Nennbetriebsart. Sie gibt Auskunft darüber, wie stark der Kompressor beansprucht werden darf. Kompressoren mit der Nennbetriebsart S3 sind nicht für einen dauerhaften Betrieb geeignet. Sie müssen in regelmäßigen Intervallen zur Kühlung abgeschaltet werden. Für Arbeiten, die einen Dauerbetrieb erforderlich machen, eignen sich Geräte mit der Nennbetriebsart S1. Manche Druckluftwerkzeuge erfordern zudem einen Öler, der entweder direkt im Kompressor integriert ist oder aber separat zwischengeschaltet wird. Dies sollte man beim Kauf unbedingt mitberücksichtigen.

Je nachdem welche Arbeiten man also in welcher Intensität ausführen möchte, kann der Einsatz von Druckluftwerkzeugen zahlreiche Vorteile mit sich bringen. Es ist durchaus lohnenswert sich direkte Vergleiche zwischen einzelnen Druckluft- und Elektrowerkzeugen anzusehen und abzuwägen, wo die persönlichen Vorteile liegen können. Allgemein kann man sagen, dass sich bei häufiger Nutzung eines Werkzeugs die Druckluftvariante auf Dauer auch kostenmäßig auszahlt. Individuelle Erschwernisse (beengte Verhältnisse, nasse / feuchte Arbeitsumgebungen etc.) können den Gebrauch von Druckluftwerkzeugen sogar bedingen.

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